Im 20. Jahrhundert traten die Fürstinnen an der Seite der männlichen Thronfolger stärker in Erscheinung. Durch ihre Auftritte in der Öffentlichkeit gaben sie der Institution der Erbmonarchie in Liechtenstein nicht nur ein zusätzliches Gesicht, sondern auch eine weibliche Note. Im sozialen, karitativen und kulturellen Bereich engagierten sich die Fürstinnen mit grossem persönlichem Engagement.
Fürstin Marie-Aglaë
Fürstin Marie-Aglaë (Lebensdaten: 1940-2021) wurde am 14. April 1940 in Prag als viertes von sieben Kindern des Grafen Ferdinand Carl Kinsky von Wchinitz und Tettau und der Gräfin Henriette, geborene Gräfin von Ledebur-Wicheln, geboren.
«Ein Leben in Gottvertrauen, Nächstenliebe, Verantwortungsbewusstsein und Familiensinn.» *
Fürstin Marie Aglaë Bonaventura Theresia von und zu Liechtenstein, Herzogin von Troppau und Jägerndorf, Gräfin zu Rietberg, geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau, wurde am 14. April 1940 in Prag als viertes von sieben Kindern des Grafen Ferdinand Carl Kinsky von Wchinitz und Tettau und Gräfin Henriette von Ledebur-Wicheln geboren.
Ihre Familie wurde 1945 aus der damaligen Tschechoslowakei vertrieben und floh nach Deutschland. Sie besuchte in Ering am Inn die Volksschule, ehe sie in das Internat der Lioba Schwestern im Kloster Wald in Baden-Württemberg eintrat und das Realgymnasium abschloss. Anschliessend absolvierte sie Sprachaufenthalte in England und Frankreich. Sie erlangte ihr Diplom an der Akademie für Gebrauchsgraphik der Universität München. Bis zur Hochzeit arbeitete Sie als Grafikerin in Dachau.
Fürstin Gina
Fürstin Gina (Lebensdaten: 1921-1989) war die Tochter des Grafen Ferdinand Wilczek und der Nora, geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau. Sie besuchte das Gymnasium Sacre Coeur in Wien und das Pensionat der Englischen Fräulein in Rom.
Fürstin Gina studierte Sprachen an der Universität Wien und absolvierte die Prüfung als Dolmetscherin in Englisch, Französisch und Italienisch.
Fürstin Elisabeth (Elsa)
Fürstin Elsa (Lebensdaten: 1875-1947) war die Tochter des 1878 geadelten, jüdischen Bankiers und Industriellen Wilhelm Isaak Wolf, Ritter von Gutmann und seiner zweiten Frau Ida Wodianer.
Fürstin Elsa trat 1899 zum Katholizismus über. In erster Ehe war sie mit Baron Géza Erös von Bethlenfalva (1868 –1908) verheiratet. 1929 ehelichte sie Fürst Franz I. von Liechtenstein, den sie im Jahr 1914 über den Hilfsfonds für Soldaten kennengelernt hatte.
Da dem Fürsten Johann II. eine Eheschliessung Elsas mit seinem Bruder Franz aufgrund ihrer jüdischen und nicht standesgemässen Herkunft unpassend erschien, ehelichte Fürst Franz I. Fürstin Elsa erst nach Johanns Tod unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Wien.